Gescheiterte Fusion der Frankfurter und Londoner Börse: Nutzen der Börsenfusion war ohnehin immer fraglich

Die Fusion der Frankfurter und der Londoner Börse ist am Veto der EU-Kommission gescheitert. Begründet wurde dieses Verbot mit der Entstehung einer zu großen Marktmacht. Dazu erklärt Janine Wissler, Vorsitzende und wirtschaftspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag:

„Um die geplatzte Börsenfusion ist es nicht schade. Ihr Nutzen für die Allgemeinheit war von Anfang an fraglich, denn offenbar sollte sie vor allem dazu dienen, Kosten zulasten der Beschäftigten zu reduzieren. Das hätte nur den Aktionären der Unternehmen genutzt. DIE LINKE hält die Privatisierung der Börse schon immer für einen Fehler. Stattdessen sollte die Börse wieder in öffentliche Hand überführt werden und eine Reregulierung stattfinden.“

Ziel der Fusion sei die Umgehung von EU-Regulierungen und der Abbau von Arbeitsplätzen gewesen. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft gegen Deutsche-Börse-Chef Kengeter wegen Insiderhandels im Zuge des Fusionsprojektes deuteten darauf hin, dass das Allgemeinwohl dabei eher nicht im Mittelpunkt gestanden habe, so Wissler.

„DIE LINKE macht sich dafür stark, dass das Zocken an den Finanzmärkten beendet wird. Eine Verlagerung der Frankfurter Börse nach London hatte aber offenkundig das Ziel, genau dies weiterhin ausdrücklich zu ermöglichen.“