Radverkehr in Hessen: Große Mehrheit für mehr Radspuren – sinnvolle Infrastruktur ist überfällig
Anlässlich der heute veröffentlichen Umfrage im Auftrag des Hessischen Rundfunks, der zufolge sich 73 Prozent der Hessinnen und Hessen für mehr Radwege aussprechen, auch wenn dies zulasten von Fahrspuren für Autos gehe, erklärt Janine Wissler, Vorsitzende und verkehrspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag:
„Die Umfrage zeigt, dass die Menschen im Land weiter sind als die Politik. Die Umverteilung des öffentlichen Raums in den Städten ist dringend notwendig. Leider sieht die Realität anders aus: Die sinnvollen Radentscheide in mehreren Städten Hessens wurden abgeschmettert und die Schaffung neuer Radwege beschränkt sich weiterhin in der Regel auf das Aufpinseln gefährlicher sogenannter Schutzstreifen. Das wird dem stetig steigenden Radverkehr und den Anforderungen der Klima- und Verkehrswende nicht gerecht.
Dringend notwendig wäre stattdessen eine echte Fahrradinfrastruktur aus einem Guss: Baulich von Auto- und Fußverkehr getrennt, in einem sinnvoll zusammenhängenden Netz und mit einer attraktiven, möglichst kreuzungsarmen Wegeführung. Mit gestrichelten Linien auf den Hauptstraßen ist das nicht getan – erst recht nicht, wenn sie immer wieder plötzlich enden oder in gefährliche Kreuzungen münden. Denn so wird Radfahren in der Stadt nicht für die breite Mehrheit attraktiv, einschließlich Kindern, älteren Menschen oder eher unsicher Rad Fahrenden. Wir fordern den Ankündigungsminister Tarek Al-Wazir dazu auf, sich mit den Kommunen zusammen zu setzen und die Schaffung von echter Fahrradinfrastruktur zügig umzusetzen.“