Ein halbes Jahr nach dem Anschlag von Hanau. Angehörige der Opfer der rassistischen Morde vom 19. Februar fordern Gerechtigkeit und Aufklärung
Am 19. Februar wurden in Hanau neun Menschen Opfer eines rechtsterroristischen Anschlags. Dazu erklärt Janine Wissler, Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag:
„Die Morde in Hanau markieren einen weiteren traurigen Höhepunkt rechter, rassistischer Gewalt in Deutschland. Die Angehörigen der Opfer haben sich zusammengetan und fordern eine lückenlose Aufklärung der Hintergründe der rassistischen Morde. Sie können sich unserer Solidarität und Unterstützung sicher sein.“
Es sei erschreckend, wie stark die Bedrohung durch rassistische Täter in Hessen in den letzten Jahren zugenommen habe, so Wissler. Innerhalb nur eines Jahres sei das rassistische Attentat in Wächtersbach geschehen, der Mord am Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke und die neun rassistischen Morde in Hanau. Zudem seien zahlreiche weitere Übergriffe zu beklagen. Aktuell führe bei den neonazistischen Drohschreiben zudem eine Spur in hessische Polizeireviere.
„Das Gerede von Einzelfällen und Einzeltätern muss endlich aufhören, denn das ist schon lange eine üble Verharmlosung. Die Täter sind oftmals in rechte Netzwerke eingebunden, sie fühlen sich bestärkt von einer migrationsfeindlichen Stimmung, die in den letzten Jahren nicht nur von Rechtsaußen befeuert wurde. Dieser Entwicklung müssen alle Demokratinnen und Demokraten gemeinsam entgegentreten, um rechte Netzwerke aufzudecken, zu bekämpfen und zu zerschlagen.
DIE LINKE ruft ihre Mitglieder und Anhänger auf, am 22. August an der Demonstration in Hanau teilzunehmen.“
Hinweis:
Demonstration am 22. August 2020: 13 Uhr, Hanau-Kesselstadt / 14 Uhr, Hanau, Freiheitsplatz - siehe Aufruf: 19feb-hanau.org/2020/07/19/sechs-monate/