Kita-Streiks: Wenn der Staat Milliarden für die Banken bereitstellt, muss auch Geld für Bildung und Kinderbetreuung da sein!


Seit sechs Wochen streiken die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst für besseren Gesundheitsschutz und eine angemessene Bezahlung. Sie setzen sich dabei nicht nur für die Anliegen von 220.000 Beschäftigten ein, sondern auch für die Interessen der Eltern und natürlich der Kinder, die in Kindertagesstätten und Kindergärten versorgt werden. Die Fraktion DIE LINKE im Hessischen Landtag hat dies zum Gegenstand einer Aktuellen Stunde gemacht. Dazu erklärt Janine Wissler, Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE im Hessischen Landtag:

„Die Forderungen der Streikenden sind berechtigt. Es geht ihnen um eine Höhergruppierung der Erzieherinnen und Erzieher, die dem veränderten Leistungsprofil entsprechen soll. Seit der letzten Festlegung der Eingruppierungen im Jahr 1990 sind fast 20 Jahre vergangen. Seither haben sich der Arbeitsalltag und die Anforderungen an die vorschulische Bildung und Betreuung enorm verändert. Das Verständnis des Erzieherberufes, dem die kommunalen Arbeitgeber weiterhin anhängen, ist offenbar immer noch geprägt vom Bild einer ‚Basteltante', und damit vollkommen überholt."

Die kommunalen Arbeitgeber hätten in den laufenden Verhandlungen die Gelegenheit, so Wissler, einen Beitrag dazu zu leisten, dass die Berufe im Sozial- und Erziehungsdienst aufgewertet und somit attraktiver werden.

Wissler: „Auch im Interesse eines verbesserten Sozial- und Erziehungsdienstes ist ein Umlenken in der Steuerpolitik dringend geboten. Die Kommunen müssen handlungsfähiger werden, auch um ihre kommunalen Beschäftigten besser entlohnen zu können.

Wie die Schüler und Studierenden gestern auf einer der Demonstrationen zum Bildungsstreik richtig festgestellt haben: Wenn der Staat Milliarden für die Banken bereitstellt, muss auch für die junge Generation, für Bildung und für Kinderbetreuung Geld da sein."