Proteste gegen den Castor: Der Kampf gegen Atomkraft ist noch lange nicht vorbei

Der Castor-Transport mit hochradioaktivem Müll aus Frankreich ist in Richtung Gorleben gestartet. Anti-Atomkraft-Initiativen rufen auch in Hessen zu Protesten entlang der Bahnstrecke auf. Dazu erklärt Janine Wissler, Vorsitzende und energiepolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag:

„Anders als der grüne Ministerpräsident von Baden-Württemberg, Winfried Kretschmann, hält DIE LINKE die Proteste gegen den Castor nicht für überflüssig. Sie sind ganz im Gegenteil nötig und angebracht. Das Thema Atomkraft ist noch lange nicht vom Tisch. Mindestens bis 2022 bleiben AKWs am Netz. Zudem geht nicht nur vom Betrieb der Atomkraftwerke ein hohes Risiko aus, sondern auch von der Lagerung und dem Transport."

Offenkundig spekulierten die Betreiber schon wieder auf einen Ausstieg aus dem Ausstieg. Statt einen schnellen Rückbau der AKWs voranzutreiben, werde z.B. das Atomkraftwerk Biblis auf Jahrzehnte versiegelt und erst einmal bestehen gelassen.

Wissler: „Die Atomkonzerne lassen sich eine Hintertür offen und wollen ihre milliardenschweren Rücklagen für den Rückbau nicht antasten. Zudem ist der Standort Biblis schon wegen der Nähe zum Frankfurter Flughafen auch als Lager für radioaktive Abfälle komplett ungeeignet.

Es ist keine Lösung, den hochgefährlichen Müll mangels eines sinnvollen Konzepts einfach dort liegen zu lassen, wo er sich gerade befindet. Ein Schritt in die richtige Richtung wäre es, nicht weiter große Mengen an Atommüll zu produzieren und schneller auszusteigen als 2022."

  
  

Hinweis:

Die LINKEN-Landtagsabgeordneten Marjana Schott und Janine Wissler werden an den Protesten gegen den Castor teilnehmen und sich an den Aktionen entlang der Strecke beteiligen. Voraussichtlich (vorbehaltlich Routenänderung) Marjana Schott in Nordhessen und Janine Wissler bei Darmstadt.