Die Nöte der hessischen Fachhochschulen ernst nehmen!

Zu den Äußerungen des Vorsitzenden der Konferenz hessischer Fachhochschulen und Präsidenten der TH Mittelhessen, Professor Günther Grabatin, gegenüber HR-Online erklärt Janine Wissler, Vorsitzende und hochschulpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag:

"Professor Grabatins Beschreibung des Bewerberandrangs allein an den Fachhochschulen für das kommende Wintersemester kann drastischer nicht sein. 7000 Bewerber auf 1500

Studienplätze in zulassungsbeschränkten Studiengängen - in den letzten zehn Jahren ein Anwachsen der Zahl der Studierenden an den fünf hessischen Fachhochschulen um insgesamt 40 Prozent!"

Aus den Universitäten gebe es ähnliche Voraussagen. Die Landesregierung habe im Juni zwar zusätzliche Mittel angekündigt. Doch diese machten nicht einmal die Kürzungen im Hochschulpakt von 2011 bis 2015 wett. Dabei sei der besonders große Bewerberandrang durch den Wegfall der Wehrpflicht und die ersten G-8 Abiturientenjahrgänge in einigen Bundesländern schon lange voraussehbar gewesen. Während sich die Hochschulen daraufhin zur Erweiterung ihrer Studienplatzangebote bereit erklärt hätten, würden die vom Land zugesagten Mittel das nicht ausgleichen. Dadurch würde die Finanzierungslücke pro zusätzlichen Studienplatz sogar noch größer.

"Wenn die Studienbedingungen nicht immer schlechter und damit erfolgreiche Studienabschlüsse für immer mehr Studierende nicht gefährdet werden sollen, muss die Landesregierung zusätzliche Mittel bereit stellen. Stattdessen werden Mittel des Landes in Privathochschulen wie der European Business School als vorgebliche Eliteuniversität versenkt, die dort auch noch zweckentfremdet werden. Wir fordern die Ministerin auf: Verwenden Sie die Steuereinnahmen sinnvoll und finanzieren Sie die angemessene Ausstattung der Hochschulen des Landes."