Energiewende: Die jüngsten Äußerungen des RWE-Chefs zeigen, dass die Macht der Atomkonzerne zerschlagen werden muss
In einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung (SZ) warnt RWE-Chef Jürgen Großmann vor einer Energiewende. Diese bedrohe ganze Branchen und führe zu Deindustrialisierung, so der RWE-Chef. Dazu erklärt Janine Wissler, energiepolitische Sprecherin und Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag:
„Auf dem Energiegipfel in der hessischen Staatskanzlei hat RWE-Chef Jürgen Großmann kürzlich die absurde Behauptung aufgestellt, die Schrottmeiler in Biblis würden den Absturz eines Airbusses standhalten. Was im Widerspruch zu allen Expertenmeinungen und dem Resümee der Reaktorsicherheitskommission steht.
Nun schwadroniert er in einem SZ-Interview davon, dass es im Fall einer Energiewende zur Abwanderung von Industrien komme und Stromausfälle drohten. Wenn es noch eines Beweises bedurfte, dass Großmann knallharte Interessenspolitik zulasten der Sicherheit und gegen den Willen einer Mehrheit der Bevölkerung betreibt, ist er erbracht.
Es zeigt sich außerdem sehr deutlich: Demokratie und Energiemonopole – das passt nicht zusammen. Die Macht der Energiekonzerne muss zerschlagen werden, Energieversorgung gehört in Öffentliche Hand.“
Wenn Jürgen Großmann auch nur einen Funken Anstand hätte, würde er angesichts der Reaktorkatastrophe in Fukushima und der Tatsache, dass die großen Stromkonzerne sich jahrelang an den Steuerzahlern bereichert haben, etwas kleinlauter auftreten, so Wissler.
Offenbar sei es Großmann jedoch gewohnt, der Politik Bedingungen zu stellen und deren Entscheidungen maßgeblich zu beeinflussen sowie mit Drohungen und Schreckensszenarien erheblichen Druck auszuüben.