Schluss mit der verantwortungslosen Atompolitik: Schrottreaktoren in Biblis sofort abschalten
Zu den Ereignissen in Japan und der Kommentierung durch Hessens Umweltministerin erklärt Janine Wissler, energiepolitische Sprecherin und Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag:

„Die schrecklichen Ereignisse in Japan machen deutlich, dass Atomkraft nicht beherrschbar ist und bei Naturkatastrophen und anderen unvorhersehbaren Entwicklungen außer Kontrolle geraten kann. 25 Jahre nach dem Super-GAU von Tschernobyl zeigt sich erneut, wie das ‚Restrisiko‘ das Leben von tausenden von Menschen gefährden kann.“

In Deutschland gebe es im Grundsatz die gleichen Reaktoren wie in Japan. Die Reaktoren in Biblis seien nicht gegen Flugzeugabstürze geschützt, obwohl sie in unmittelbarer Nähe zu einem Knotenpunkt des europäischen Luftverkehrs liegen. Daher seien die Aufforderungen von Bundesumweltminister Norbert Röttgen und Bundeskanzlerin Angela Merkel, das Thema dürfe nicht ‚parteipolitisch‘ genutzt werden, vollkommen daneben.

„Wann, wenn nicht jetzt, muss über den Umgang mit Atomkraft geredet werden. Es geht nicht um ‚Parteipolitik, es geht um die Sicherheit und die Unversehrtheit der Menschen. Vor wenigen Monaten wurden die Laufzeiten für deutsche Atomkraftwerke verlängert. Damit ignoriert Schwarz-Gelb die Sicherheit der Menschen, um die Profitinteressen der Atomkonzerne zu bedienen.“ 
Wie gefährlich und verantwortungslos es sei, die beiden 1974 und 1976 in Betrieb gegangenen, südhessischen Schrottreaktoren Biblis A und Biblis B weiter am Netz zu lassen, spiegele sich in den Störfallstatistiken wider.

Wissler: „Dass angesichts der Ereignisse in Japan Hessens Umweltministerin Lucia Puttrich (CDU) mit dem Satz zitiert wird ‚Wir brauchen keinen Ausstieg aus der Atomkraft‘, zeigt: Puttrich als Zuständige für das Ressort Umwelt und Reaktorsicherheit ist völlig fehl am Platz ist. Es kann jetzt nur eine Konsequenz geben: Biblis A und Biblis B müssen sofort stillgelegt werden. Der Ausstieg aus der Atomkraft ist das Gebot der Stunde und die einzige Schlussfolgerung, die aus den schrecklichen Geschehnissen in Japan gezogen werden kann."

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