Aktuelle Stunde: CDU instrumentalisiert den Fußball, um Nationalstolz wieder hoffähig zu machen
„Was die CDU hier macht, ist eine politische Vereinnahmung, die dem Sport nicht gut tut. Denn es wird hier ein Fußballturnier zu politischen Zwecken instrumentalisiert. Man kann sich über guten Fußball auch ohne patriotische oder nationalistische Gesinnung freuen."
Es sei nötig, kritisch zu hinterfragen, was im Windschatten dieser Euphorie passiert, wenn die BILD-Zeitung titelt: „Schwarz-rot-geil: 1. Heimspiel in Danzig". Wenn deutsche Fans in ukrainischen und polnischen Stadien „Hurra, die Deutschen sind wieder da" skandieren. Und wenn es am Rand der Fanmeilen zu nationalistisch motivierter Gewalt kommt und Fußballspieler aufgrund ihrer Hautfarbe rassistischen Fangesängen und Beleidigungen ausgesetzt sind. Dies dürfe nicht ausgeklammert werden.
Wissler: „Der hessischen CDU geht es hier nicht um den Sport, sondern darum, solche Ereignisse zu nutzen, um den aus guten Gründen in Verruf gekommenen deutschen Patriotismus wieder hoffähig zu machen. Das lehnen wir ab."
Wünschenswert sei, dass Fans miteinander die Spiele ansehen, ohne sich dabei nationalistisch zu erhöhen. In Hessen lebten Menschen aus fast 200 verschiedenen Nationen, die Hessen brauchten sicher keine Belehrungen der hessischen CDU, wem sie beim Fußball die Saumen zu drücken hätten, so Wissler.