Atomunfall, Militärdiktatur, Bhopal – und nun der Flughafen Frankfurt PR-Agentur Burson-Marsteller ist auf Katastrophen spezialisiert
„Die Eröffnung der neuen Landebahn ist zu einer täglichen Katastrophe für die Region geworden. Wöchentlich demonstrieren viele tausende Menschen. Das Ansehen des Unternehmens ist zu Recht im Keller, weil ihm seine Gewinne wichtiger sind als die Gesundheit zehntausender Menschen.
Da ist es folgerichtig, wenn auch zynisch, dass Fraport nun ein Unternehmen mit der Aufbesserung ihres Images beauftragt hat, das lange Erfahrung mit Katastrophen hat: Burson-Marsteller zählte zu seinen Kunden die Diktatoren Ceaucescu und Videla sowie Unternehmen, in deren Verantwortung Atomunfälle, Medikamentenvergiftung, Ölunglücke und Finanzkrisen fallen.“
Burson-Marsteller nutze als Teil seiner Strategie routinemäßig fingierte Bürgerproteste, um Meinungen in der Bevölkerung vorzutäuschen, so Wissler. Die Pro-Ausbau- und Pro-Fraport-Kundgebung am 1. März in Frankfurt müsse als Teil einer Burson-Marsteller-Kampagne gesehen werden.
Hinweis: Burson-Marsteller-Kunden waren unter anderem: Johnson & Johnson, nachdem in dem Medikament Tylenol des Unternehmen Zyanid aufgetaucht war, an dem acht Menschen starben. Babcock & Wilson, die Betreiber des Atomkraftwerks Harrisburg, das 1979 havarierte. Philip Morris, um Erkenntnisse über die Schädlichkeit des Rauchens zu diskreditieren. Blackwater USA, das private Sicherheitsunternehmen, dessen Söldner zahlreich im Irak im Einsatz sind. Der argentinische Militärdiktator Videla, um das internationale Ansehen des Folterregimes zu verbessern.