Erneut ein ‚Leuchtturm‘ der Landesregierung eingestürzt: Siemens beendet Theater um Partikeltherapie in Marburg

Zu den heute in der Oberhessischen Presse bekannt gewordenen Plänen der Siemens AG, den Mietvertrag des Partikeltherapiezentrums in Marburg zu kündigen, erklärt Janine Wissler, Vorsitzende und hochschulpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag

„Der Verdacht stand schon längere Zeit im Raum, doch nun scheint das endgültige Aus für das nie in regulären klinischen Betrieb genommene Partikeltherapiezentrum in Marburg bestätigt. Zum 30. September dieses Jahres wird Siemens den Mietvertrag kündigen. Und die Landesregierung und die Rhön AG hüllen sich in Schweigen. Es scheint, dass selbst die dubiose Zielvereinbarung, die zwischen dem Land Hessen und der Rhön AG im Januar getroffen wurde, ad absurdum geführt wird. Alles deutet daraufhin, dass die Rhön AG ihre vertraglichen Verpflichtungen dem Land Hessen gegenüber nicht mehr erfüllen kann. Dennoch verzichtet die Landesregierung großzügig auf die eigentlich fällige Vertragsstrafe und subventioniert den privaten Betreiber auf Kosten der Steuerzahler.“

Die Privatisierung des Uniklinikums Gießen und Marburg sei von vorne herein ein Fehler gewesen. Die nicht abreißen wollende Lawine schlechter Nachrichten, die der Privatisierung folgten, bestätigten dies.

Jan Schalauske, Kreisvorsitzender der LINKEN Marburg-Biedenkopf, ergänzt: „Umso ironischer ist die Tatsache, dass das Zentrum erst jüngst einen Architekturpreis gewonnen hat. Zurück bleiben ein äußerst fader Beigeschmack und bittere Enttäuschung, vor allem bei all jenen, die auf eine Partikeltherapiebehandlung in Marburg gehofft haben.“