DIE LINKE unterstützt Streik bei Amazon - Tarifbindung durchsetzen!

Anlässlich des Streiks von Amazon-Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erklärt Janine Wissler, Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag

 

"Zum ersten Mal streiken die Beschäftigten bei Amazon. Amazon ist ein erfolgreiches Unternehmen, deshalb ist es nicht hinnehmbar, dass dieses seinen Beschäftigten einen Tarifvertrag verweigert und 20% unter Tarif zahlt.

Amazon hat fast 14 Millionen Euro Fördergeld von Bund und Ländern bekommen. Da ist es umso verwerflicher, wenn es Leiharbeiter als Lohndrücker missbraucht und tarifliche Standards unterläuft. Die Forderungen von Verdi sind mehr als berechtigt. Der Streik bei Amazon kann vielen Beschäftigten Mut machen und ein Zeichen setzen, dass es sich lohnt, sich zusammenzuschließen und gemeinsam für Arbeitnehmerrechte zu kämpfen."

Die Rede von Janine Wissler im Wortlaut:

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

ich überbringe Euch die solidarischen Grüße der Fraktion DIE LINKE im Hessischen Landtag und der Partei DIE LINKE. Und ich überbringe Euch eine Solidaritätsresolution unseres Landesparteitags, die alle Delegierten unterschrieben haben, um Euch zu unterstützen.

Wir wünschen Eurem Streik alles Gute, Ihr könnt mit Eurem Streik ein Zeichen setzen und vielen anderen Beschäftigten Mut machen. Wir unterstützen die Forderungen von verdi. Amazon ist ein erfolgreiches Unternehmen, der Umsatz steigt von Jahr zu Jahr. Es ist eine Schande, dass ein solches Unternehmen seinen Beschäftigten einen Tarifvertrag verweigert und 20 Prozent unter Tarif zahlt. Denn Ihr seid es, die die Gewinne von Amazon durch Eure Arbeit erwirtschaftet haben. Es ist höchste Zeit, dass Ihr dafür mehr Geld und Anerkennung bekommt.

Amazon hat in den letzten Jahren fast 14 Millionen Euro Fördergeld von Bund und Ländern bekommen, deshalb ist es umso verwerflicher, wenn Amazon Leiharbeiter als Lohndrücker missbraucht und tarifliche Standards unterläuft. Amazon hat mich als Landtagsabgeordnete eingeladen, mich am 29. Mai beim Tag der offenen Tür über die Arbeitsbedingungen bei Amazon zu informieren. Ich bin lieber heute hier her gekommen, um Euch zu unterstützen und mich aus erster Hand über die Arbeitsbedingungen zu informieren.

Heute ist ein historischer Tag, der erste Streik in der Geschichte von Amazon in Deutschland. Das wäre vor wenigen Jahren nicht möglich gewesen, als nur wenige Beschäftigte bei Amazon Mitglied der Gewerkschaft waren. Das hat sich geändert. Ihr könnt zeigen, dass es sich lohnt, sich zu organisieren, sich zusammenzuschließen und gemeinsam für seine Rechte zu kämpfen. Damit könnt Ihr ein Zeichen weit über Amazon hinaus setzen.

Nur wer kämpft, kann gewinnen. In diesem Sinne wünsche ich Euch alles Gute für Euren Arbeitskampf, beendet den tarifvertragslosen Zustand bei Amazon.