Länger lauter: Lufthansa verstößt gegen die Grundlagen des Planfeststellungsbeschlusses

Zu der Ankündigung der Lufthansa, ab dem 1. Juni durch einen flacheren Abflugwinkel für startende Flugzeuge für mehr Lärm zu sorgen, erklärt Janine Wissler, Vorsitzende und verkehrspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag:

 

„Die Ankündigung der Lufthansa, Sprit sparen zu wollen und deshalb durch flachere Startverfahren noch mehr Lärm zu verursachen, ist eine Frechheit. Der Schutz der Anwohnerinnen und Anwohner vor Fluglärm muss Priorität haben vor der Gewinnmaximierung der Lufthansa. Dieses Vorgehen macht deutlich, welche die Aufgabe der ‚Allianz für mehr Lärmschutz', in der auch die Lufthansa vertreten ist, hat: Eine reine Alibiveranstaltung der Luftfahrtbranche, mit der die Menschen von den politisch Verantwortlichen systematisch verschaukelt werden."

Noch am 1. März hätten Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) und Verkehrsminister Florian Rentsch (FDP) für die ‚Allianz für mehr Lärmschutz' erklärt, dass sie auf dem Weg zu einem leiseren Flughafen seien. Eine der Maßnahmen zur Lärmminderung sei die Anhebung des Anflugwinkels für die Nordwest-Landebahn, was für einen größeren Abstand zwischen Schallquelle und Boden sorge und zu einer Lärmentlastung der unter den Anflugstrecken liegenden Gebiete führen werde. Die Lufthansa mache jetzt genau das Gegenteil.

Wissler: „Dass durch die Veränderung des Abflugwinkels die Grundlagen des Planfeststellungbeschlusses nicht mehr eingehalten werden, ist der Landesregierung nicht aufgefallen. Es wäre die Aufgabe der politisch Verantwortlichen dieses Vorhaben der Lufthansa sofort zu stoppen. Will die Lufthansa wirklich Geld und Kerosin sparen, sollte sie in Kooperation mit der Bahn ihre innerdeutschen Kurzstreckenflüge auf den Zugverkehr verlegen, so wie sie es während des Arbeitskampfes vor zwei Wochen gemacht hat."