Hans-Jürgen Irmers Entgleisungen haben Methode: Wer ihn weiter gewähren lässt, duldet sein Fischen am rechten Rand
„Hans-Jürgen Irmer hat mit seiner Aussage ‚Homosexualität ist nicht normal‘ vor zwei Wochen berechtigte Kritik hervorgerufen. Inzwischen hat er mitgeteilt, dass er ‚Missverständnisse‘ bedauere und ‚Homosexualität in Deutschland zur Normalität‘ gehöre. Das ist weder eine echte Entschuldigung, noch widerspricht es der ursprünglichen Aussage.“
Immer wieder falle Irmer durch verbale Entgleisungen gegen Minderheiten auf. Jedes Mal folge ein halbherziges Zurückrudern und danach mache er weiter wie zuvor, so Wissler. Und weiterhin bleibe er Vizevorsitzender und ausgerechnet bildungspolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion.
„Es handelt sich hier mitnichten um versehentliche Entgleisungen oder ständig wiederkehrende Missverständnisse, sondern um Kalkül. Auf der Internet-Seite seines Kampfblattes ‚Wetzlar Kurier‘ brüstet sich Herausgeber Irmer mit dem Ansprechen ‚politisch inkorrekter‘ Themen und will ‚die Dinge beim Namen nennen‘. Das sind altbekannte Vokabeln aus dem ‚Das-wird-man-ja-wohl-noch-sagen-dürfen‘-Werkzeugkasten geistiger Brandstifter. Aus legitimer Kritik an seinen Äußerungen wird ein vermeintliches Redeverbot. Wie bei Thilo Sarrazin und anderen (Neu)Rechten soll den Menschen der Mehrheitsgesellschaft ein Gefühl von Benachteiligung eingeredet werden, von Unterdrückung und Gefahr, die von allem vermeintlich „Linken“ ausgeht sowie von Minderheiten wie ‚Armutsmigranten‘, Homosexuellen oder Muslimen.
Dieses widerliche ‚Treten nach unten‘ kennzeichnet rechtes Gedankengut, dem der Landtag klar entgegentreten muss. Wir erwarten von der CDU und ihrem grünen Koalitionspartner, sich nicht mit der abermaligen Nicht-Entschuldigung abspeisen zu lassen und endlich wirkliche Konsequenzen zu ziehen.“
„Warum ist es eigentlich nicht möglich, öffentlich seine Meinung zu sagen, ohne dass man gleich in eine Ecke gestellt wird?
Viele Mitbürger sagen mir, Herr Irmer, Sie haben ja so Recht, aber das darf man bei uns nicht laut sagen“
Hans-Jürgen Irmer
zur Kritik an seinen jüngsten Äußerungen zur Homosexualität
(Wetzlar-Kurier, aktuelle November-Ausgabe, Seite 2)