‚Fahrradland Hessen‘ ist leider noch ein fernes Ziel
„DIE LINKE begrüßt ausdrücklich, dass die Landesregierung sich zur Wichtigkeit der Fahrradmobilität bekennt. Aber dem Bekenntnis müssen auch spürbare Ergebnisse folgen. Diese hängen vor allem von zusätzlichen Finanzmitteln für Landes-Radwege und vor allem für die Kommunen ab. Denn die Städte und Gemeinden sind für die meisten Radwege zuständig.“
Der Handlungsbedarf in Hessen sei gewaltig, so Wissler. Das Vorhaben der schwarzgrünen Landesregierung, das in der Höhe unveränderte Budget für den Radwegbau an Landesstraßen nun auch wirklich auszuschöpfen, sei das Mindeste. Doch die 90 Kilometer neue Radwege und Lückenschlüsse, die über die nächsten sieben Jahre entstehen sollen, seien angesichts 7000 Kilometern Landesstraßen, die es in Hessen gibt, verschwindend gering.
Wissler: „Nötig ist ein System aus attraktiven Radwegen und zusammenhängenden Radrouten. Bisher entstehen gerade in den Kommunen eher zufällig lückenhafte Radwege, wenn sowieso gerade Straßenabschnitte saniert werden. Das Land muss mehr Geld in die Hand nehmen.
Wenn nun insbesondere die Grünen von einem ‚Fahrrad-Boom‘ in Hessen reden, ist das leider eher Wunschdenken. Denn nicht nur die Radnutzung steigt, sondern auch die Autonutzung - eine Verkehrswende sieht anders aus. Vo dem seitens des Verkehrsministeriums ausgerufenen ‚Fahrradland Hessen‘ sind wir leider noch sehr weit entfernt. Und wenn Verkehrsminister Tarek Al-Wazir mit dem Fahrrad von seinem Ministerium zum Landtag und dann weiter zur Staatskanzlei fährt, wird er sich wohl kaum wie in einem ‚Fahrradland‘ fühlen. Wer ein echtes ‚Fietsparadijs‘ kennenlernen möchte, der sollte einen Blick nach Belgien und Holland werfen. Verglichen damit ist in Hessen noch sehr viel Luft nach oben.“