20 Jahre RMV und NVV: Ausbau des ÖPNV und neue Wege der Finanzierung sind nötig
„Die Konstruktion der hessischen Verkehrsverbünde ist geprägt von der Privatisierungs- und Marktgläubigkeit der 1990er Jahre. Durch die Ausschreibungen wurden kommunale Verkehrsbetriebe zerschlagen und gerade im Busverkehr findet der Wettbewerb bis heute vor allem auf Kosten der Beschäftigten statt. Das Land Hessen steckt heute keinerlei eigene Mittel mehr in Busse und Bahnen und teilt die Kosten auf Bund, Kommunen und vor allem die Ticketkäufer auf. Dabei ist die Sicherstellung von Mobilität eine staatliche Grundaufgabe, die allen nutzt.“
Natürlich hätten die Tarif- und Verkehrsverbünde die Nutzung des Nahverkehrs einfacher gemacht. Aber wenn wir einen besseren ÖPNV wollten - gerade im ländlichen Raum -, der möglichst attraktiver als das Auto sei, dann sei ein massiver Ausbau dringend erforderlich, so Wissler.
„Dabei müssen wir auch über neue Finanzierungsmodelle, wie beispielsweise einen umlagefinanzierten fahrscheinlosen Nahverkehr, nachdenken. Jedes Jahr höhere Ticketpreise sind nicht die Lösung für ein attraktives Angebot.“