Lärmverschiebung ist keine Lösung – notwendig ist eine Deckelung der Flugbewegungen

Seit einem Monat werden am Frankfurter Flughafen am frühen Morgen und späten Abend probeweise einzelne Bahnen für Starts und Landungen gesperrt. Nach Ansicht von Hessens Verkehrsminister Tarek Al-Wazir fällt die Bilanz des ‚Lärmpausen-Modells‘ positiv aus. Dazu erklärt Janine Wissler, Vorsitzende und verkehrspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag:

„Viel Lärm um nichts: Das Verkehrsministerium behauptet, Berechnungen hätten ergeben, dass  bei Lärmpausen am Abend etwa 100.000 Menschen entlastet und demgegenüber etwa 65.000 Menschen zusätzlich belastet worden seien. Tatsache ist: Kein Flugzeug fliegt weniger, wenn der Lärm etwas stärker von der einen auf eine andere Bahn verschoben wird. Schlimmer noch: Mit der von Fraport beabsichtigten Kapazitätssteigerung nach dem Bau der Nordwestlandebahn und dem geplanten Bau von Terminal 3 wird es zukünftig ohnehin nicht leiser, sondern deutlich lauter.“

Zu Wahlkampfzeiten hätten die Grünen zur Entlastung der Bevölkerung den Verzicht auf den Bau des Terminals 3 und ein absolutes Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr sowie die Deckelung der Zahl der Flugbewegungen gefordert, so Wissler. Nun, als Regierungspartei, versuchten sie zusammen mit der CDU die Menschen im Rhein-Main-Gebiet für dumm zu verkaufen.

Auch von Verlässlichkeit könne keine Rede sein. So habe das Verkehrsministerium selbst einräumen müssen, dass jede vierte ‚Lärmpause‘ ausgefallen sei, weil beispielsweise das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht habe.

Wissler: „DIE LINKE unterstützt die Forderung der Bürgerinitiativen gegen den Flughafenausbau, nach einem Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr und einer Deckelung der Flugbewegungen auf 380.000 pro Jahr.“