Weniger Arbeitslosigkeit, mehr Prekarität
Zu den heute von der hessischen Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit vorgelegten Zahlen, nach denen die Arbeitslosigkeit leicht gesunken ist, erklärt Janine Wissler, Vorsitzende und arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag:
„Die auf den ersten Blick erfreulichen Zahlen der Bundesagentur geben leider keinen vollständigen Überblick über die tatsächliche Lage in Hessen. Zwölf Landkreise und die Landeshauptstadt zählen zu den so genannten Optionskommunen, und deren Zahlen gehen in die Statistik der Bundesagentur nicht ein. Zudem werden Erwerbslose, die von privaten Vermittlern bei der Jobsuche betreut werden, von der Agentur nicht mehr als arbeitssuchend geführt.
Die wenigsten Vermittlungen führen derzeit in klassische Normalarbeitsverhältnisse. Für die meisten bedeutet eine neue Anstellung heute eine zeitliche Befristung, Entlohnung ohne tarifliche Bindung. In 60 Prozent der Vermittlungen durch die Bundesarbeitsagentur führt sie zu einer Leiharbeitsfirma."
Arbeit sei heute kein sicherer Weg mehr aus Prekarität und Armut. Die Statistik gebe eine erfreuliche Tendenz wieder, verschweige aber die unerfreuliche Tendenz zur Aushöhlung der Qualität der heutigen Anstellungsverhältnisse, so Wissler.