Volker Bouffier verurteilt Thilo Sarrazins Hasstiraden, schweigt aber zu denen des CDU-Abgeordneten Hans-Jürgen Irmer
Laut einer ddp-Meldung hat sich Hessens neuer Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) von den anti-islamischen Aussagen und Hasstiraden des Bundesbank-Vorstands Thilo Sarrazin distanziert. Dazu erklärt Janine Wissler, Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag:
„DIE LINKE begrüßt es, dass Hessens neuer Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) die anti-islamischen und anti-semitischen Aussagen von Bundesbank-Vorstand Thilo Sarrazin kritisiert.
Auffällig ist jedoch, dass Bouffier zwar die Hetze eines prominenten SPD-Mitglieds verurteilt, aber über vergleichbare Ausfälle seines Kollegen Hans-Jürgen Irmer, stellvertretender Vorsitzender der CDU-Fraktion, stillschweigend hinweggeht."
Hans-Jürgen Irmer veröffentliche in dem Anzeigenblatt Wetzlar Kurier, dessen Herausgeber er ist, immer wieder Äußerungen in der Art Thilo Sarrazins. Jüngst habe sich Irmer in der rechten Wochenzeitung ‚Junge Freiheit' schützend vor Sarrazin gestellt. Es gebe keine Ausgabe des Wetzlar Kuriers ohne Hetze gegen den Islam, so Wissler.
Schon die Überschriften im Wetzlar Kurier wie „Islamischer Religionsunterricht ist das Einfallstor für die Fundamentalisten", „Die schleichende Islamisierung Deutschlands und Europas ist in vollem Gange", „Siegeszug des Islam geht über die Kreissäle", „Neues aus der islamistischen Welt – ‚Die Moscheen sind unsere Kasernen'" und „Islamisten erheben Weltherrschaftsanspruch" ähnelten auf unerträgliche Weise denen in NPD-Blättern.
Wissler: „Wenn der neue Ministerpräsident mit seiner Kritik an Sarrazins Hasstiraden ernst genommen werden will, ist er nun gefordert. Die CDU-Fraktion sollte Irmer endlich als stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden und bildungspolitischen Sprecher absetzen."