Ausbildungspakt III: Und wenn sie nicht gestorben sind, suchen sie noch heute
Anlässlich der heutigen Unterzeichnung des dritten Hessischen Paktes für Ausbildung durch Ministerpräsident Koch im Gebrüder-Grimm-Saal der Hessischen Staatskanzlei erklärt Janine Wissler, Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag:
„Es ist unfreiwillig komisch, dass die feierliche Unterzeichnung des dritten Ausbildungspaktes für Hessen ausgerechnet im Brüder-Grimm-Saal der Staatskanzlei stattfindet. Das sagt viel über die Verlässlichkeit der Zusagen von Arbeitgeberseite aus. Der letzte Ausbildungspakt hat die Misere auf dem Ausbildungsmarkt nicht beenden können. Den Betroffenen wird mit einem neuen Ammenmärchen nicht geholfen.“
Die privaten Unternehmen würden trotz des drohenden Fachkräftemangels wenig Interesse zeigen, die Lücke zwischen Bewerbern und Ausbildungsplätzen zu schließen. Die Tragödie am Ausbildungsmarkt bestehe seit Jahrzehnten und werde mit dreisten Mitteln in den Statistiken versteckt oder beschönigt. Statt immer neuer Absichtserklärungen brauche es endlich eine verbindliche Regelung wie eine gesetzliche Ausbildungsplatzumlage.
Wissler: „Statt dessen hat das Land Hessen die Landesförderung für so genannte Altbewerber, also Schulabgänger, die seit mehr als einem Jahr vergeblich einen Ausbildungsplatz suchen, gekürzt. Das zeigt, dass junge Menschen auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz nicht auf die Hilfe dieser Landesregierung zählen können.“