Das Desaster um das Atommülllager Asse zeigt: Atomkraft schafft unkalkulierbare Risiken
Für die Behebung der Schäden müssen die Verursacher aufkommen
Die Umweltorganisation Greenpeace fordert die vollständige Rückholung des Atommülls aus dem havarierten Endlager Asse II. Laut Greenpeace ist die Bergung technisch machbar und hauptsächlich eine Frage der Finanzierung. Dazu erklärt Janine Wissler, energiepolitische Sprecherin und Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag:
„Der Wassereinbruch im Endlager Asse bestätigt in dramatischer Weise die jahrelang vorgetragenen Warnungen vor den unberechenbaren Risiken der Atomenergie. Es gibt keine sicheren Endlager! Unzählige Menschen in einer ganzen Region sind nun unmittelbar von der radioaktiven Verseuchung ihres Trinkwassers bedroht. Über die Wasserkreisläufe könnte sich das giftige Wasser unbegrenzt ausbreiten.
Die Räumung des Lagers ist nun dringende Aufgabe der Verantwortlichen. Und dies sind die Betreiber der deutschen Atomkraftwerke, darunter auch der RWE-Konzern, der die Schrottmeiler Biblis betreibt.“
Es käme einem dreisten Griff in die öffentlichen Haushalte gleich, wenn für die Behebung der Probleme von Asse nun Steuergelder eingesetzt würden.
Allein RWE verfüge aktuell über Rückstellungen für Entsorgungen im Kernenergiebereich von 9,5 Milliarden Euro. Die öffentliche Hand verzichte auf die Besteuerung dieser Rücklagen, gerade weil sie für solche Fälle wie diesen bereitstehen sollten.
Wissler: „Die Mär von der billigen und umweltfreundlichen Atomenergie wird durch Havarien wie die in der Asse widerlegt. Es ist einmal mehr deutlich geworden, dass ein rascher und vollständiger Ausstieg aus der Atomkraft alternativlos ist.“