Ver.di-Anhörung zu Arbeitsbedingungen am Flughafen: Die Beschäftigten haben mehr verdient
Heute fand im Terminal 1 des Frankfurter Flughafens eine Kundgebung in Form einer öffentlichen Anhörung statt, in deren Rahmen in der Gewerkschaft Ver.di organisierte Betriebsräte - die insgesamt rund 10.000 Beschäftigte vertreten - von ihren Arbeitsbedingungen berichteten und Forderungen auch an die Politik stellten Dazu erklärt Janine Wissler, Vorsitzende und wirtschaftspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag::
„Es ist gut, wenn die Beschäftigten ihre Forderungen laut vorbringen und mit geeinter Stimme sprechen, auch wenn ihre Arbeitgeber teilweise formal Konkurrenten sind. Zu lange wurde der ruinöse Kostenwettbewerb in der Luftfahrtbranche auf dem Rücken der arbeitenden Menschen ausgetragen und das Ganze von der Politik auch noch gewollt und forciert.
Die Menschen, die schwere körperliche, soziale und sicherheitsrelevante Tätigkeiten in der Luft und am Boden ausüben, im Fluggastkontakt sind oder beim Umgang mit Ladung und Technik umgeehen, haben mehr verdient: Mehr Wertschätzung, mehr Geld und bessere Arbeitsbedingungen.“
Vor allem die Politik sei hier gefragt. Nicht nur als Gesetzgeber, sondern auch als Mehrheitseigentümer der Fraport. Dass das Grün-geführte Wirtschaftsministerium beispielsweise eine Vergabe von Bodenverkehrsdiensten an die nicht tarifgebundene Firma Wisag durchgeführt habe, drücke die Arbeitsbedingungen wiederum nach unten, so Wissler.
„Hinzu kommt das Anlocken von Ryanair durch Rabatte und schnellere Umlaufzeiten – genehmigt vom Ministerium. So fördert man Lohndumping auf Kosten der Beschäftigten.
Immer wieder aufkommende Zukunftsängste durch immer neue Ausschreibungen, kaum Vollzeitstellen, niedrige Löhne – das dürfe die Politik nicht ermöglichen, gerade an einem mehrheitlich in öffentlicher Hand befindlichen Flughafen.“
Hinweis: Janine Wissler hat heute an der öffentlichen Anhörung im Terminal teilgenommen.