Wenn der Betriebswirt der Krankenschwester ihre Arbeit erklärt
Zur heutigen Aktuellen Stunde betreffend externe ‚Beratungsleistungen‘ für die Landesregierung und ihre Behörden erklärt Janine Wissler, Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag:
„Wenn der Betriebswirt die Krankenschwester berät, kann meistens nichts Gutes dabei herauskommen. Dennoch gibt das Land Hessen Millionenbeträge aus, um insbesondere von den großen Wirtschaftsberatern PwC, KPMG und Co. vermeintliche Expertise einzukaufen. Am Ende stehen dann oft Personalabbau und Arbeitsverdichtung – sowie eine große Rechnung an den Steuerzahler für die ‚Beratung‘.
Das folgt der Logik der Ökonomisierung aller Lebensbereiche, auch staatlicher Aufgaben des Allgemeinwohls und hoheitlicher Aufgaben - die wir ablehnen. Öffentliche Verwaltungen, Krankenhäuser und andere Einrichtungen sind keine Fabriken.
Problematisch ist zudem, dass diese Unternehmen keine neutralen Berater sind. Unternehmen, die anderen Firmen helfen, Steuern zu vermeiden. Unternehmen, die in Steuerskandale und die ‚Panama Papers‘ verwickelt sind, dürfen nicht beim Umbau von Behörden beraten. Hier sind Interessenskonflikte vorprogrammiert.
Statt dieser Praxis der externen Vergaben, muss der öffentliche Dienst vernünftig ausgestattet werden. Dann gibt es nämlich genug Expertise im eigenen Haus und man muss nicht auch noch diesen Firmen Geld hinterherwerfen als Dank dafür, dass sie dabei helfen, dass dem Staat Steuern entgehen.”