Lärmobergrenzen sind nicht mal ein Placebo – denn die wirken manchmal
Zur heutigen Aktuellen Stunde über die sogenannten Lärmobergrenzen am Frankfurter Flughafen erklärt Janine Wissler, Vorsitzende und verkehrspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag:
„Der Monitoring-Bericht zur Lärmobergrenze stellt fest, dass es zukünftig noch lauter werden soll. Dies ist keine Überraschung, sondern beweist die Wirkungslosigkeit der Lärmobergrenze. Vergleichbar wäre die Einführung eines generellen Tempolimits von 300 Stundenkilometern auf Autobahnen – und der Jubel über dessen rückhaltlose Durchsetzung. Eine freiwillige Lärmobergrenze, die jederzeit ausgesetzt werden kann und mit der es lauter werden darf, sobald es Fraport passt: dies ein Placebo zu nennen, käme einer Untertreibung gleich – denn Placebos haben feststellbare Wirkungen.“
Aus der Konzeption einer starren Lärmobergrenze könne zudem resultieren, dass der technische Fortschritt durch leisere Maschinen zu mehr Flugbewegungen führt – und nicht zu weniger Lärm, so Wissler. Notwendig sei daher eine Dynamisierung, also die stetige Absenkung der Lärmobergrenze nach unten, so Wissler.
„Für viele Menschen ist die Belastungsgrenze schon längst überschritten. Es muss deutlich leiser werden als heute. Daher fordern wir eine Deckelung der Flugbewegungen auf 380.000 im Jahr und ein striktes Nachtflugverbot.“