Machbarkeitsstudie Fernbahntunnel: Bahnverkehr stärken, andere Begehrlichkeiten abwehren
Zur heute vorgestellten Machbarkeitsstudie für einen Fernbahntunnel in Frankfurt erklärt Janine Wissler, Vorsitzende und verkehrspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE im Hessischen Landtag:
„Die heute vorgestellte Machbarkeitsstudie, die den Südverlauf empfiehlt, ist zunächst einmal nachvollziehbar – auch wenn davon auszugehen ist, dass die Kosten noch steigen werden. Wenn wir ernst machen wollen mit der Verkehrswende, dann ist ein massiver Ausbau der Bahn-Infrastruktur zentral. Pendlerverkehr muss vermehrt auf die Schiene, Inlandsflüge müssen durch Züge ersetzt werden und der LKW-Wahnsinn im Güterverkehr muss endlich beendet werden. Daher begrüßen wir erstmal jeden Ansatz, massive Investitionen in diesem Bereich zu tätigen und auch, mutige Schritte hin zu Kapazitätserhöhungen zu machen.“
Bei Stuttgart 21 – wie auch dem rechtzeitig gestoppten Frankfurt 21 – sei es darum gegangen, die Gleisvorfelder aus der Stadt zu bekommen. Das seien keine Bahn- sondern Immobilienprojekte gewesen, keine Ausbauprojekte, sondern Infrastruktur-Zerstörungsprojekte, so Wissler.
„Maßgeblich für unsere Zustimmung zu diesem teuren Mammutprojekt ist, dass Bau und Betrieb menschen- und naturverträglich geschehen. Und dass der Tunnel insgesamt einen verkehrlichen Gewinn für den öffentlichen Verkehr bringt. Dass die Bürgerinnen und Bürger wirklich beteiligt und vor allem die Fehler von Stuttgart 21 auf keinen Fall wiederholt werden. Und dass zudem kein Zug weniger fährt, das Angebot ausgebaut und nicht verschlechtert wird und kein oberirdisches Gleis zugunsten von Immobilienspekulation oder anderen Begehrlichkeiten abgebaut wird.“